Nach einem langem Tag des Musik hörens mit dem L-1 bin ich noch immer ganz verzückt von dem Erlebten. Ich muss gestehen, dass ich bis dato keine Komponente dieser Preisklasse in meiner Kette gehört habe.
Die nun gelieferte Bandbreite an Reproduktion hat mich ehrlich gesagt zunächst überfordert. Es ist erstaunlich, wie so etwas gewichtiges und ausladendes wie das L-1 in der Musik verschwinden kann. Die Voraussetzungen für die Tonarm/Abnehmersystem Kombi scheinen derat gut, dass ich über die Detailflut genauso verblüfft bin wie über die Musikalität, die mir ein breites Grinsen ins Gesicht treibt und mich zum mitschwingen animiert. Das Klangbild scheint genauso unverrückbar im Raum, wie das Plattenspielergebilde selbst. Ehrlich und einfach gesagt ist das Laufwerk total krass !
Der Aufbau und die Justage gingen gut von der Hand und die Haptik hält was sie verspricht. Die Feineinstellung der Motordrehzal ist schlichtweg überwältigend. Für den Antrieb habe ich als Wahl der Waffe den Tonbandstreifen gewählt. Nach einem Einhören auf der „Nullstellung“ habe ich mich an die Vorspannung gewagt und bin zunächst sehr schnell wieder dahin zurück gekehrt. Es war mir schwer möglich objektive Unterschiede auszumachen. Am Ende des Tages habe ich die Spannung dann doch noch einmal leicht angezogen (ca. 2/3 Umdrehung mit der Feinjustage) und bin der Meinung, dass das Klangbild nun etwas schlüssiger, aufgeräumter und strukturierter erscheint. Bei den vorherigen Versuchen war wohl zu wild von mir am Poti gedreht worden.
Mir kam immer wieder die alte V8 Weisheit in den Kopf, dass nur noch mehr Hubraum einen adäquaten Ersatz liefern kann. Dies trifft es bei der schieren Masse ausgezeichnet, ohne dabei Ihre pfiffigen Ausführungen in den Schatten stellen zu wollen.
Selbst das Abschalten ist mir eine Freude, wenn ich nach dem Betätigen des Schalters den Bremsweg anhand der markanten Verbindungsstelle des Antriebs für ca. 4 Umdrehungen beobachte. Bei einem gemessenen Umfang des Antriebsstranges von 1,2m kommt der Teller somit nach knapp 5 Metern zum Stillstand – ein Augenschmaus !!
Ich bin äußerst glücklich über den Neuzugang
Martin Gluske, Nierstein im August 2017